Auch in diesem Jahr war Prominenz angereist zum Jahresempfang des DRK-Landesverbands am 20. März in den Kursaal nach Stuttgart-Bad Cannstatt. Gerda Hasselfeldt ist seit Ende 2017 die neue und zugleich erste Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes.
In Ihrer Ansprache betonte die Präsidentin und frühere Bundesministerin die Bedeutung, die das Ehrenamt sowohl für das DRK als auch für die Gesellschaft habe. Sie machte deutlich, dass sie sich für mehr Stellen im Bundesfreiwilligendienst und beim freiwilligen Sozialen Jahr einsetzen werde. Die Freiwilligendienste sieht sie als einen wichtigen Grundstein für ein späteres Engagement - sowohl im sozialen Ehrenamt als auch hinsichtlich der Berufswahl. Denn der Bedarf an Pflegekräften und qualitizertem Personal im Gesundheitswesen - auch im Rettungsdienst - sei hoch. Deshalb gehe es darum, diese Berufe attraktiv zu machen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Zuvor hatte Dr. Lorenz Menz (Bild), Präsident des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg in seiner Begrüßung ebenfalls auf diese drängende Aufgabe hingewiesen. Erfreulich sei die lebendige Jugendarbeit und die gute Entwicklung der DRK-Initiative, die Erste-Hilfe-Ausbildung an den Schulen des Landes zu fördern. Er zeigte sich überzeugt, "dass hier die Wurzel ist, um Freude am Ehrenamt zu bekommen". Es gelte aber auch zu berücksichtigen, dass viele Menschen sich nicht mehr langfristig in feste Strukturen einbinden lassen möchten: "Dennoch müssen wir die Bereitschaft, sich zu engagieren, aufgreifen. Aus einer Projektarbeit kann eine längerfristige Zusammenarbeit herauswachsen."
Zum Thema Rettungsdienst betonte Dr. Menz die Bedeutung der gesamten Rettungskette, deren Anfang ebenfalls das Ehrenamt stehe. Das DRK sei innovativ und zu großen Anstrengungnen fähig: "Wir verstehen uns als Anwalt eines modernen, leistungsstarken Rettungsdienstes". Insbesondere nannte er den Ausbau der Ausbildungskapazität für die Notfallsanitäter und vielfältige Initiativen des DRK zur Weiterentwicklung des Rettungsdienstes wie beispielsweise die telefonische Reanimation oder die DIN ISO-Zertifizierung. Auch regte er weitere konkrete Innovationen zur Verbesserung der Qualität des Rettungsdienstes an: "Tatsächlich müssen wir im Krankentransport endlich zu einer Lösung kommen, die auf kostendeckenden Tarifen beruht". Hier seien die Krankenkassen in der Verantwortung.
Die Landesregierung war vertreten durch Hermann Schröder, Ministerialdirigent und Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement im Innenministerium. Er würdigte in seinem Grußwort die Rolle des DRK in der Gesellschaft und dessen Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung bei Unglücken und in Notlagen. Das DRK sei ein verlässlicher Partner in allen Belangen des Bevölkerungsschutzes und der Notfallversorgung, so Schröder.