Brief von Marc Groß an den DRK-Landesverband
"Ich bin erst seit ein paar Wochen Landesgeschäftsführer. Aber ich nehme aufmerksam und voller Respekt zur Kenntnis, was Sie vor Ort gerade tagtäglich leisten. Es macht mich stolz, zusammen mit anderen an ihrer Seite stehen zu dürfen": Am Donnerstag sandte Landesgeschäftsfüher Marc Groß einen Brief an alle Kreisverbände des Landesverbands mit einem Appell an alle Rotkreuzkameradinnen und Rotkreuzkameraden:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist mir wichtig, Ihnen ein paar Worte über die aktuelle Lage hinaus mit auf den Weg zu geben.
Es wird in den nächsten Tagen und Wochen darauf ankommen, in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens pragmatische, ja sogar kreative Lösungen zu entwickeln, um COVID-19 einzudämmen und später auch schlicht mit den Folgen umzugehen.
Das gilt auch und besonders für das Deutsche Rotes Kreuz, für uns alle also: beispielsweise für unsere Sozialen Dienste, insbesondere die Pflegeeinrichtungen, für die Rettungsdienste, aber auch für die Verwaltung oder für unsere Tafelläden. Dazu brauchen wir gerade jetzt den Mut, vor Ort vorrausschauende Entscheidungen zu treffen – selbst, wenn nicht immer alle Informationen auf dem Tisch liegen.
Wir brauchen Mut, eventuell Besucherverbote auszusprechen, wenn es notwendig ist. Wir brauchen Mut, unsere ehren- und hauptamtlichen Rotkreuzler zu schützen. Und wir werden manchmal auch den Mut brauchen, unsere Dienste unter erschwerten Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten. Das tun wir mit Augenmaß, mit den Möglichkeiten, die wir haben. Denn oftmals werden wir die einzigen sein, die noch Hilfe leisten können.
Auf uns wird es in diesen Tagen und Wochen ankommen. Wir sind da, wo sonst keiner hilft. Wir setzen uns für Andere ein. Wir helfen, jeder auf seine Weise! Die Eine im Rettungswagen, der Andere im Pflegeheim oder in den vielen anderen Tätigkeitsfeldern.
Um diese Situation bewältigen zu können, müssen wir alle fest zusammenhalten, uns gegenseitig aushelfen und auf die Schwächsten in unserer Gesellschaft achtgeben. Und dies vielleicht noch stärker, als wir das manchmal im verbandlichen Alltag tun.
In diesen Tagen kann unser Rotkreuzsein einen signifikanten Unterschied machen. Und auch wenn es viele Unbekannten gibt und wir nicht sicher sind, wie sich die Lage entwickelt – eins weiß ich ganz sicher: Wir halten stand! Wir werden uns für all diejenigen einsetzen, denen es schwerfällt!
Ich bin erst seit ein paar Wochen Landesgeschäftsführer. Aber ich nehme aufmerksam und voller Respekt zur Kenntnis, was Sie vor Ort gerade tagtäglich leisten. Es macht mich stolz, zusammen mit anderen an ihrer Seite stehen zu dürfen.
Lassen Sie es uns die nächsten Wochen gemeinsam angehen - unsere Rotkreuz-Grundsätze im Sinn und unsere Gemeinschaft als Pfund in der Hand.
Ihr Marc Groß"