„Nach den schweren Zerstörungen und Überschwemmungen haben wir ohne zu zögern mit einer Vielzahl von Fahrzeugen, umfangreichem Material und hauptsächlich ehrenamtlichen Einsatzkräften mitgeholfen, zur Bewältigung der Situation in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen beizutragen“, so Jürgen Wiesbeck, Landesdirektor der Bereitschaften und Leiter des Einsatzstabs im DRK-Landesverband Baden-Württemberg. Diesen hatte der DRK-Landesverband Baden-Württemberg seit dem 15. Juli aktiviert, um die umfangreichen Hilfsaktionen mit Kräften aus allen Kreisverbänden zu koordinieren.
Die angeforderten Krankentransportfahrzeuge waren zunächst für den Transport und die Notfallversorgung von Patienten sowie die Evakuierung von Krankenhäusern und anderer stationärer Einrichtung vorgesehen. Zudem unterstützten sie in den ersten Tagen nach der Katastrophe den Regelrettungsdienst. Einige Fahrzeuge kamen sofort nach der Ankunft in den Einsatz und wurden am darauffolgenden Tag abgelöst. Über die Fahrzeuge hinaus wurde weiteres Material und Personal für die Betreuung von mehreren hundert betroffenen Menschen angefordert.
In den Wochen danach waren dann Kräfte der Psychosozialen Notfallversorgung gefragt, die den Betroffenen, welche den Verlust von Angehörigen oder von Hab und Gut zu beklagen hatten, zur Seite standen. Neben Führungs-Komponenten stellte der Landesverband mit seinen Kreisverbänden LKW-Fahrer, Logistik-Mitarbeiter, Küchenunterstützungen und Feldköche zur Verfügung. Darüber hinaus wurden sowohl der in Kirchheim/Teck stationierte I-KTW also auch die rollende Arztpraxis ins Katastrophengebiet beordert, um die ärztliche Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Auch kamen Stromaggregate und Bautrockner in den Einsatz.
Schließlich stellte der DRK-Landesverband Baden-Württemberg mit rund 200 Kräften aus 15 Kreisverbänden und der Landesschule einen nennenswerten Teil der Helfer für die in der Gemeinde Grafschaft eingerichtete Verpflegungsstelle. Diese soll bis in den September hinein bis zu 15.000 warme Mahlzeiten täglich zubereiten – für die Hilfskräfte gleichermaßen wie für die betroffene Bevölkerung im Ahrtal. Einsatzkräfte berichten von einer großen Anerkennung aus der Bevölkerung: „In den letzten Wochen kamen immer wieder unterschiedliche Leute hier vorbei, um kurz mal zu helfen – Ihr vom Roten Kreuz seid aber jeden Tag da und immer dort, wo Ihr gebraucht werdet“.
Mit dem wohl größten Einzeleinsatz der letzten Jahrzehnte unterstützt das DRK in Baden-Württemberg damit die vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräfte von DRK und anderen Hilfsorganisationen. Darüber hinaus berät das DRK Baden-Württemberg mit Experten das Innenministerium Baden-Württemberg bei der weiteren Einsatzplanung.